Standort für eine Photovoltaikanlage finden

Was benötigt man unbedingt für eine Solaranlage? Richtig! Es ist die Sonne. Also benötigt man für die Montage einer Photovoltaikanlage eine Fläche, die genug Sonneneinstrahlung erhält und möglichst nicht von größeren Objekten verschattet wird. Daher bieten sich häufig Dachflächen für die Montage einer Photovoltaikanlage an.

Das Dach ist sowieso vorhanden und wird normalerweise nicht für einen anderen Zweck genutzt. Hinzu kommt, dass sich ein Dach in der Regel in einer ausreichenden Höhe befindet und somit selten verschattet wird.

Das Schrägdach

Das Schrägdach ist weit verbreitet und auf vielen Häusern vorzufinden. Mit Hilfe von passenden Montagezubehör können Photovoltaikmodule relativ einfach auf der Dachfläche montiert werden. Die Dacheindeckung bleibt in der Regel bestehen und steht weiterhin als Wärme- und Witterungsschutz zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Photovoltaikmodule bei einer großflächigen Verlegung das Dach verschatten und somit im Sommer das starke Aufhitzen des Dachgeschosses abmildern.

Neben der Aufdach-Montage gibt es auch noch die Indach-Montage. Die Photovoltaikmodule schließen in diesem Fall bündig mit der vorhandenen Dacheindeckung ab und ersetzen diese zum Teil. Wenn ein Neubau errichtet wird, können Photovoltaikmodule auch als Witterungsschutz für das Haus eingesetzt werden. Es handelt sich dann um eine gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage.

Zu beachten ist jedoch, dass eine Indachlösung mit höheren Kosten verbunden ist. Gleichzeitig ist die Ausbeute des Sonnenertrags um ca. 5% geringer, als bei einer Aufdach-Photovoltaikanlage.

Das Flachdach

Photovoltaikmodule auf einem Flachdach

Eine weitere Variante der Hausbedachung ist das Flachdach. Auch diese Dachform eignet sich für die Montage einer Photovoltaikanlage. Da ein flach montiertes Photovoltaikmodul weniger Ertrag einbringt und relativ schnell verdreckt, erfolgt die Montage in der Regel mit Hilfe einer Aufständerung. Dabei kann der Winkel und auch die Himmelsrichtung frei bestimmt werden. Hierdurch können die Module optimal zur Sonne ausgerichtet werden. Mit einer Ausrichtung in Richtung Ost-West kann die Anzahl der verwendeten Module maximiert werden.

Was bei einer Montage auf dem Dach zu beachten ist

Wenn eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert wird, muss das Hausdach ein zusätzliches Gewicht von bis zu ca. 30 Kilogramm pro Quadratmeter tragen. Dabei ist es egal ob es sich um ein Schrägdach oder ein Flachdach handelt.

Die Dachkonstruktion sollte daher von der Statik her geeignet sein, dass zusätzliche Gewicht der Photovoltaikmodule zu tragen. Hinzu kommen zum Teil auch noch Wind- und/oder Schneelasten, die berücksichtigt werden müssen. Wenn Zweifel an der Dachkonstruktion bestehen, sollte zur Sicherheit ein Statiker eingeschaltet werden.

Alternativen zur Photovoltaikanlage auf dem Dach

Doch was macht man, wenn man nicht über ein eigenes Dach verfügt und trotzdem etwas gutes für die Umwelt tun will? Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man zur Miete oder in einer Eigentumswohnung wohnt. Hierfür gibt es zwei Lösungen:

Die Betreibergesellschaft

Wenn sich mehrere Interessenten für Photovoltaik finden, kann eine Betreibergesellschaft, wie z.B. eine Bürger-Solargemeinschaft, gebildet werden. Eine passende Dachfläche kann z.B. über eine Kommune angemietet werden. Die Betreibergesellschaft wird im Grundbuch eingetragen und z.B. auch bei der Versicherung berücksichtigt.

Balkon-PV-Anlage

Eine Balkon-PV-Anlage, oder auch Mini-PV genannt, besteht aus einem oder zwei Photovoltaikmodulen, die mit einem Micro-Wechselrichter verbunden sind. Aus diesem heraus kann der Strom direkt in das Hausnetz eingespeist werden.

Freifläche

Die nächste Möglichkeit für Photovoltaikanlagen sieht man häufig von der Autobahn oder aus der Bahn, wenn man über Land fährt. Auf Freiflächen, wie zum Beispiel Feldern, sieht man häufig große Anlagen mit mehreren hundert Photovoltaikmodulen.

Der Vorteil an der Freifläche ist, dass das Aufstellen auf Grund der schieren Masse an Modulen im Verhältnis kostengünstig ist. Gleichzeitig können die Module ideal zur Sonne ausgerichtet werden und sind sehr wartungsfreundlich.

Dagegen spricht, dass eine sehr große Fläche an die Photovoltaik verloren geht und nicht mehr für z.B. Ackerbau genutzt werden kann. Zum Teil gibt es auch Argumente wie die Versiegelung der Landschaft. Es empfiehlt sich daher eine Freifläche zu nutzen, die sowieso zur Verfügung steht und nicht anderweitig genutzt wird. Das kann z.B. bei belasteten Flächen der Fall sein.

Wenn die Photovoltaikanlage auf einer Grün- oder Ackerfläche errichtet wird, die nur schwer für die landwirtschaftliche Produktion genuzt werden kann und die jeweilige Landesregierung die Fläche dafür freigegeben hat, erhält man eine Einspeisevergütung.

Übrigens: Flächen in Gewerbe- und Industriegebieten sind inzwischen ebenfalls grundsätzlich für Photovoltaikanlagen freizugeben.

Gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen

Neben dem Dach besitzt ein Gebäude in der Regel auch eine Fassade. Auch dort besteht die Möglichkeit Photovoltaikmodule zu montieren, z.B. als Vordach. In diesem Fall spricht man von einer gebäudeintegrierten Photovoltaikanlage. Aktuell erhalten diese Art der PV-Anlage dieselbe Einspeisevergütung wie eine Dachanlage.

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